Präzisionslandwirtschaft in Pflanzenbau und Tierhaltung

Foto: ATB

Tierhaltung ist essentiell für eine nachhaltige Bioökonomie – Neuer FAO-Bericht unter Beteiligung des ATB veröffentlicht

FAO Bericht: The role of livestock in circular bioeconomy systems

Prof. Dr. Barbara Amon

Prof. Amon moderiert eine Paneldiskussion bei der Vorstellung der Berichte

Die nachhaltige Transformation der Tierhaltung ist ein zentraler Hebel, um Ernährungssicherheit, Klima- und Umweltschutz sowie ländliche Entwicklung weltweit voranzubringen. Auf der gestern gestarteten Global Conference on Sustainable Livestock Transformation der FAO wurden zwei neue Berichte der Livestock Environmental Assessment and Performance (LEAP) Partnership vorgestellt. ATB-Wissenschaftlerin Prof. Dr. Barbara Amon hat als eine der drei Coordinating Lead Authors der Technical Advisory Group maßgeblich am Bericht zur Rolle der Tierhaltung in nachhaltigen Bioökonomiesystemen mitgewirkt. Die Berichte liefern praxisnahe Instrumente und Methoden, um die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Leistungen von Nutztierhaltung besser zu bewerten und gezielt zu verbessern.

Tierhaltungssysteme spielen in der Bioökonomie eine Schlüsselrolle: Sie verwerten Reststoffe, liefern hochwertige Lebensmittel, erzeugen erneuerbare Energien und tragen zu ländlichen Einkommen bei. Durch die Integration von Kreislaufprinzipien und Ökosystemdienstleistungen können Tierhaltungssysteme nachhaltiger und resilienter werden – ein entscheidender Faktor für eine ressourcenschonende Agrar- und Ernährungswirtschaft. Hierzu veröffentlichte die Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) jüngst zwei neue Berichte.

Ecosystem Services Assessment in Livestock Agroecosystems

Dieser Bericht bietet ein systematisches Vorgehen zur Bewertung von Ökosystemleistungen in Tierhaltungs-Agrarökosystemen. Er beschreibt Ansätze und Kennzahlen, um positive wie negative Umweltwirkungen – etwa Kulturlandschaft, Kohlenstoffbindung, Biodiversitätserhalt, Wasserqualität oder Treibhausgasemissionen – umfassend zu erfassen. Ziel ist es, Entscheidungsträgern und Praxisakteuren eine solide Grundlage für Managemententscheidungen und politische Weichenstellungen zu geben.

Role of Livestock in Circular Bioeconomy

Der zweite Bericht untersucht die Rolle der Tierhaltung in einer zirkulären Bioökonomie. Er zeigt auf, wie Tierhaltung Nährstoffkreisläufe schließen, Reststoffe aus Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie hochwertig verwerten, Biogas erzeugen und Böden verbessern kann. Gleichzeitig benennt er Herausforderungen und Chancen, um Kreislaufansätze sicher und effizient zu gestalten und dadurch die UN-Nachhaltigkeitsziele voranzubringen.

Amon, B., Becquet, P., McAllister, T. et al. 2025. The role of livestock in circular bioeconomy systems. FAO, Rome. doi.org/10.4060/cd6765en

Zum Bericht

Special Issue „Livestock—an essential component of a circular bioeconomy“

Begleitend dazu erschien im Fachjournal Animal Frontiers ein Special Issue, das die Rolle der Tierhaltung in zirkulären Bioökonomiesystemen umfassend beleuchtet. Unter Beteiligung von 36 Expertinnen und Experten aus 23 Ländern – darunter Prof. Amon, die das Special Issue redaktionell begleitete – werden Synergien, Zielkonflikte und Interaktionen von Tierproduktion und Kreislaufwirtschaft analysiert, von der Verwertung nicht essbarer Biomasse bis hin zur Nutzung von Nebenprodukten für Pharma, Kosmetik und Bioenergie.

Zum Special Issue

Auf der Global Conference on Sustainable Livestock Transformation wurden die beiden Berichte offiziell veröffentlicht und durch die TAG-Leads vorgestellt – darunter Prof. Dr. Barbara Amon vom ATB. In einer hochrangigen Podiumsdiskussion diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Forschung und Praxis, wie die Empfehlungen in nationale und internationale Programme integriert und durch Kooperationen sowie Partnerschaften umgesetzt werden können.

Prof. Dr. Barbara Sturm, Wissenschaftliche Direktorin am ATB, würdigt das Engagement ihrer Kollegin: „Mit ihrer hohen Expertise und ihrem großen Einsatz trägt Prof. Barbara Amon entscheidend dazu bei, globale Empfehlungen für eine nachhaltige Tierhaltung mitzugestalten. Dieses Engagement unterstreicht die internationale Bedeutung unserer Forschung und fügt sich nahtlos in die Strategie des ATB ein, praxisnahe Lösungen für eine nachhaltige Bioökonomie zu entwickeln.“

Hintergrund

Die neuen Berichte sind das Ergebnis der Arbeit der Technical Advisory Groups (TAGs) innerhalb der LEAP Partnership, die von der FAO ins Leben gerufen wurde und in enger Zusammenarbeit mit dem UNEP (United Nations Environment Programme) arbeitet. Ziel dieser Partnerschaft ist es, weltweit harmonisierte Methoden und Indikatoren zur Bewertung von Nutztierhaltung zu entwickeln. Die TAGs bündeln die Expertise internationaler Fachleute und erarbeiten wissenschaftlich fundierte Empfehlungen. Mit den neuen FAO-Berichten erhalten Politik, Wirtschaft und Praxis konkrete Instrumente, um Nachhaltigkeitsfortschritte messbar zu machen und Ökosystem- sowie Kreislaufansätze in Tierhaltungssystemen zu verankern.

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