Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) veröffentlicht etwa alle fünf bis sieben Jahre umfassende Bewertungsberichte zum Stand der Klimaforschung. Der siebte Bewertungszyklus (AR7) begann im Juli 2023 mit der Wahl des neuen IPCC- und Task-Force-Präsidiums und tritt nun in die Phase der Berichterstellung ein. Entstehen sollen hier drei Berichte aus den einzelnen Arbeitsgruppen I-III und ein Synthesebericht, der diese Berichte sowie alle zyklusbezogenen Sonder- und Methodikberichte zusammenfasst.
Der Zweck des IPCC besteht darin, politikrelevante Informationen zu bewerten, die für die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels, seine Auswirkungen und zukünftigen Risiken sowie Optionen für Anpassung und Eindämmung relevant sind. Die Bewertungsberichte des IPCC sind ein wichtiger wissenschaftlicher Beitrag für die Klimapolitik und internationale Verhandlungen. Der Zeitplan steht im Einklang mit wichtigen Meilensteinen der globalen Klimapolitik, wie z. B. der zweiten „Globalen Bestandsaufnahme” des Pariser Abkommens im Jahr 2028. Die Arbeitsgruppe I (AGI) wird über die physikalischen Grundlagen, die Arbeitsgruppe II (AGII) über Auswirkungen, Anpassung und Anfälligkeit und die Arbeitsgruppe III (AGIII) über Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels berichten.
Prof. UZ Dr. Barbara Amon wurde als koordinierende Hauptautorin für Kapitel 13 „Landwirtschaft, Forstwirtschaft und andere Landnutzungen (AFOLU)” in der Arbeitsgruppe III ausgewählt. Die Nominierung und Auswahl der Autoren erfolgt nach strengen Regeln und Verfahren. Der IPCC ruft die Mitgliedsregierungen und Beobachterorganisationen zur Nominierung auf. Für die Mitarbeit am siebten Sachstandsbericht wurden 3.771 Fachleute nominiert, Deutschland reichte insgesamt 120 Nominierungen ein. Die Vorstände der drei IPCC-Arbeitsgruppen wählten daraus insgesamt 664 Fachleute aus 111 Ländern. Dabei wurde vor allem auf die fachliche Expertise geachtet sowie auf eine regionale Ausgewogenheit, eine ausgewogene Beteiligung der Geschlechter und die Mitarbeit sowohl IPCC-erfahrener als auch neuer Fachleute. In der AG III werden 11 deutsche Autoren beteiligt sein. Zwei der deutschen Autoren, Barbara Amon und Andreas Löschel, fungieren hier als koordinierende Hauptautoren.
Die drei Berichte der IPCC-Arbeitsgruppen werden voraussichtlich Mitte 2028 erscheinen, während der Synthesebericht, der den gesamten Zyklus abschließt, bis Ende 2029 genehmigt werden soll.
Über die IPCC-Berichte:
Der IPCC folgt bei der Erstellung seiner Berichte einem streng strukturierten und transparenten Verfahren, das mehrere Entwürfe und offene Begutachtungen durch Fachkollegen und Regierungen umfasst und darauf abzielt, wissenschaftliche Genauigkeit, politische Relevanz und globalen Konsens zu gewährleisten. Nach mehreren Überarbeitungsrunden werden der endgültige Berichtsentwurf und eine kurze Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger (SPM) erstellt. Diese Zusammenfassung unterliegt einer zeilenweisen Genehmigung durch das IPCC-Plenum. Die formelle Annahme erfolgt durch die Regierungen, während die Autoren gleichzeitig die wissenschaftliche Integrität sicherstellen.