Diversifizierter Pflanzenbau

Foto: ATB

Bewilligt: Mikrobiom-Technologien für eine zirkuläre Bioökonomie als strategische Erweiterung des ATB

Mikrobiom-Management ist eine Schlüsseltechnologie, um bioökonomische Prozesse zu optimieren, deren Produktivität zu steigern und den Ressourceneinsatz zu verringern. Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) erhält ab 2025 zusätzliche Haushaltsmittel für seine strategische Erweiterung, welche im Endausbau jährlich 2,2 Mio. Euro betragen. Damit wird das ATB seine exzellente Methodenkompetenz und Infrastruktur in der Mikrobiom-Biotechnologie erweitern und verstetigen.

Das gezielte Beeinflussen von Mikroorganismen in verschiedenen Prozessen – das Mikrobiom-Management – birgt großes Potential. Prof. Gabriele Berg, Leiterin der Abteilung Mikrobiom-Biotechnologie am ATB, wird zukünftig das Mikrobiom-Management in bioökonomischen Systemen am ATB, aber auch national und international noch intensiver vorantreiben:
„Die Methoden und Techniken in der Mikrobiom-Forschung sind sehr weit, die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung werden jedoch noch viel zu selten konsequent in technische Innovationen und Wertschöpfungsketten umgesetzt. Mit der Bewilligung des Strategischen Sondertatbestandes durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern erhält das ATB die großartige Möglichkeit, die Analyse von Mikrobiomen auf ein neues Level zu heben. Durch eine funktionelle Analytik können wir Reaktionen, Interaktionen und Funktionsweisen von Mikrobiomen auf verschiedene Parameter verstehen und dadurch gezielt steuern. Unser Ziel ist es, praxisrelevante Managementstrategien zu erarbeiten, Mikrobiom-basierte Produkte und Technologien zu entwickeln und das alles unter einem übergreifenden Ansatz für die Gesundheit von Pflanzen, Tieren, Mensch und unserer Umwelt.“

Die Potentiale eines wissensbasierten Managements von Mikroorganismen inklusive passender technischer Lösungen sind groß: In der Landwirtschaft ließe sich damit diversifizierter Pflanzenbau erleichtern, Krankheitserreger in der Tierhaltung und in der Lebensmittelproduktion minimieren und eine weitere Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen verhindern. Wahrscheinlich ließen sich sogar Schäden reparieren, die durch die systematische Überschreitung der planetaren Grenzen entstanden sind. Von der Produktion auf dem Feld, über die Nutzung von Reststoffen in der Lebensmittelindustrie bis hin zur stofflichen und energetischen Nutzung von biologischen Reststoffen: Mit gezieltem Mikrobiom-Management lassen sich neue regionale und überregionale Wettschöpfungsketten entwickeln, neue Geschäftsfelder erschließen, Arbeitsplätze schaffen. Zudem birgt es große Chancen für Entwicklungsländer, deren Einkommen von der Landwirtschaft abhängig ist.

Prof. Barbara Sturm, wissenschaftliche Direktorin am ATB, ist sich sicher: „Die GWK und das Land Brandenburg haben erkannt, dass der Einsatz von Mikrobiom-Technologien die nachhaltige Bioökonomie vorantreiben wird. Mit unserer Arbeit, die im Kontext der zirkulären Bioökonomie von der anwendungsorientieren Grundlagenforschung bis zur Umsetzung und praxisnahen Bewertung reicht, können wir, also das ATB aber auch das Land Brandenburg, eine Vorreiterrolle einnehmen und international Sichtbarkeit schaffen. Das geht natürlich nur mit starken Partnern und einem starken Netzwerk. Unser Leibniz-Innovationshof, auf dem wir gemeinsam mit Forschung und Praxis innovative Konzepte zur Realisierung einer nachhaltigen, zirkulären Bioökonomie entwickeln und erproben, bietet uns die Möglichkeit übergreifendes Mikrobiom-Management im Praxismaßstab zu implementieren und dessen Wirksamkeit unter Feldbedingungen zu bewerten. Mikrobiom-Technologie ist eine große Chance, die wir zu nutzen wissen!“ so Prof. Sturm.

Schon jetzt vereint das ATB zentrale Kompetenzen für die Etablierung einer nachhaltigen Bioökonomie. Mit der strategischen Erweiterung und dem damit einhergehenden zusätzlichen Kernhaushalte ab 2025 kann es seine Kompetenzen in der Agrarmechatronik, Systemverfahrenstechnik, der Data Science und Bioinformatik, Technikbewertung und der Systemmodellierung und Sensorik um das zukunftsweisende Mikrobiom-Management erweitern.

Konkret plant das ATB die Einrichtung von wissenschaftlichen sowie wissenschaftsunterstützenden Stellen, die für Analysen und den Betrieb der hochmodernen Infrastruktur notwendig sind. Des Weiteren soll eine neue Nachwuchsgruppe etabliert werden, die anwendungsorientiert zur Entwicklung Mikrobiom-basierter Produkte, wie zum Beispiel nachhaltige Dünge- und Pflanzenschutzmittel aber auch neue Antibiotika und Wirkstoffe, forschen wird. Die offizielle Bewilligung durch die GWK ist für Herbst 2024 vorgesehen, geknüpft an die Beschlüsse für das darauffolgende Haushaltsjahr.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Barbara Sturm
Wissenschaftliche Direktorin
Tel.: 0331 5699-101, E-Mail: director@spam.atb-potsdam.de

Jessica Lietze
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0331 5699-819/-820, E-Mail: presse@spam.atb-potsdam.de

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